Eine der häufigsten Risiken der Brustkorrektur und Brustrekonstruktion mit Silikonimplantaten ist die Kapselfibrose. Erfahren Sie mehr über die Entstehung und Behandlungsmöglichkeiten vom erfahrenen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Die Kapselfibrose wird auch als Implantatverhärtung bezeichnet. Sie kann bei Brustvergrößerungen mit Silikomimplantat auftreten.
Bei einer Kapselfibrose Bildet der Körper als natürliche Immunreaktion eine Bindegewebshülle (= Kapsel) um das eingesetzte Silikonimplantat. Dieser Vorgang kann grundsätzlich bei jedem Brustimplantat erfolgen - unabhängig von der Oberfläche und dem Füllmaterial.
Grundsätzlich unterscheidet man die Kapselfibrose nach unterschiedlichen Stufen und Ausprägungen (auch als Baker-Stufen bezeichnet):
keine sichtbare oder tastbare Kapselfibrose - meist komplett unbemerkt durch die Patientin
minimale Kapselfibrose - sie ist kaum tastbar
mittelstrake Kapselfibrose - sie ist tastbar, jedoch bestehen keine Bis leichte Schmerzen. Optische Deformierungen können auftreten.
tastbare und sichtbare starke Kapselfibrose (konstriktive Kapselfibrose oder Kapselkontraktur) oftmals in Verbindung mit Schmerzen an der Brust. Die Kapsel ist fest und zusammengezogen, so dass deutliche Deformierungen auftreten. Die Brust ist sehr schmerzempfindlich. Bei fortgeschrittenem Stadium ist die Gefahr des Reißens des Implantates (sogenannte Implantatruptur) durch den Druck der Kapsel vorhanden.
Grundsätzlich entsteht um jeden Fremdkörper, der in den Körper eingebracht wird, eine Kapsel aus Narbengewebe. Normalerweise Bereitet dies keine Probleme. Die Kapsel sehr zart und wird in keinster Art und Weise Bemerkt. Die genaue Ursache, welche zur Entstehung einer Kapsel mit Beschwerden kommt, ist nicht genau geklärt. Man vermutet eine Entzündungsreaktion durch eine Besiedelung der Implantate mit Bakterien. Zudem entsteht eine Kapselfibrose häufiger anderen Komplikationen (z. B. Nachblutungen).
Bei Brustrekonstruktionen mit Silikonimplantaten tritt eine Kapselfibrose nach Bestrahlungen gehäuft auf.
Bei den Implantaten aus den 70er/80er-Jahre (1 und 2. Generation der Implantate) liegt lt. Statistiken aus den 90er-Jahren die Gefahr der Kapselfibrose Bei ca. 30%.
Neuere Studien über die neue Implantatgeneration (3, 4 und 5. Generation) mit kohäsiven Silikongel und rauer Oberfläche (texturierter Oberfläche) in Verbindung mit optimierten Operationstechniken zeigen ein Risiko von unter 5%.
Beim Vergleich der Implantatlagen entstanden ca. 70% aller Kapselfibrosen bei der Platzierung des Implantates vor dem Brustmuskel - hinter dem Brustmuskel lediglich 30%.
Lt. einer wissenschaftlichen Studie treten 60 % aller Kapselfibrose-Fälle innerhalb der ersten 6 Monate und 90% aller Fälle innerhalb eines Jahres nach einem Eingriff auf.
Die Behandlung von Kapselfibrose ist abhängig von der Ausprägung.
Stufe 1 und 2 gelten als unproblematisch und müssen oft nicht behandelt werden. Ab Stufe 2 kann eine Kapselöffnung als Vorsorgemaßnahme in Betracht gezogen werden. Bei Stufe 3 und 4 der Kapselfibrose können folgende Therapien (je nach Ausgangsbefund) eingesetzt werden:
Eine 100%-ige Sicherheit vor eine Kapselfibrose kann nicht erreicht werden. Allerdings gibt es Maßnahmen, welche die Gefahr reduzieren können:
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